Manchmal ist es nicht schwer, zwischen den Zeilen zu lesen: Léonard schreibt Romane, in denen er seine vergangene Liebschaften verarbeitet. Die realen Bezüge verschleiert er allerdings mehr schlecht als recht. Da verwundert es wenig, dass eine der weiblichen Figuren verdächtig der Frau seines Verlegers Alain gleicht. Der mag Léonards neues Werk ohnehin nicht, ist aber ohnehin gerade vollauf mit der Digitalisierung seines Verlags beschäftigt – oder vielmehr mit der attraktiven jungen Mitarbeiterin, die hierfür zuständig ist.
Auch von seiner Frau bekommt Léonard unterkühlt empfohlen, ein neues Buch zu schreiben. Alains Frau Selena, die als Star einer Fernsehserie gilt, aber viel lieber Theater spielen würde, hält Léonards Buch hingegen für einen großartigen Roman. Wahrscheinlich, weil sie sich selbst darin gespiegelt sieht.
Ehrlichkeit ist ein zumindest flexibles Konzept in diesem ohnehin schon recht beweglichen Beziehungsgeflecht, das Olivier Assayas zwischen seinen Figuren spannt. Mit viel Witz, Charme und Debattierfreude werfen sich alle Beteiligten in einen amourösen und verbalen Schlagabtausch. Routiniert doppeldeutig thematisiert Assayas dabei nicht nur den in digitalen Zeiten herausgeforderten Pariser Literaturbetrieb, sondern spielt zugleich auf die Umbrüche in der Kinolandschaft an. Dabei diskutieren alle Beteiligten in hinreißenden Dialogen über Dichtung und Wahrheit sowie über den kulturellen und digitalen Wandel – was für ein Spaß!
Olivier Assayas: "Ich wollte einen Film machen, der Teil der momentanen Konversation in der Gesellschaft ist, und bei dem auch der Zuschauer in einem gewissen Sinn Teil dieses Austauschs ist.“ [...] Dieser Film erzählt davon, wie wir uns an Wandel anpassen, ganz generell. Die Welt hat sich immer verändert, aber in unserer Gegenwart ist der Motor des Wandels die digitale Revolution. Und egal ob wir uns daran anpassen oder dagegen aufbegehren – wir müssen uns auf jeden Fall dazu verhalten.“ (In: „Das Beziehungsleben der Büchermenschen“, auf: orf.at)
Manchmal ist es nicht schwer, zwischen den Zeilen zu lesen: Léonard schreibt Romane, in denen er seine vergangene Liebschaften verarbeitet. Die realen Bezüge verschleiert er allerdings mehr schlecht als recht. Da verwundert es wenig, dass eine der weiblichen Figuren verdächtig der Frau seines Verlegers Alain gleicht. Der mag Léonards neues Werk ohnehin nicht, ist aber ohnehin gerade vollauf mit der Digitalisierung seines Verlags beschäftigt – oder vielmehr mit der attraktiven jungen Mitarbeiterin, die hierfür zuständig ist.
Auch von seiner Frau bekommt Léonard unterkühlt empfohlen, ein neues Buch zu schreiben. Alains Frau Selena, die als Star einer Fernsehserie gilt, aber viel lieber Theater spielen würde, hält Léonards Buch hingegen für einen großartigen Roman. Wahrscheinlich, weil sie sich selbst darin gespiegelt sieht.
Ehrlichkeit ist ein zumindest flexibles Konzept in diesem ohnehin schon recht beweglichen Beziehungsgeflecht, das Olivier Assayas zwischen seinen Figuren spannt. Mit viel Witz, Charme und Debattierfreude werfen sich alle Beteiligten in einen amourösen und verbalen Schlagabtausch. Routiniert doppeldeutig thematisiert Assayas dabei nicht nur den in digitalen Zeiten herausgeforderten Pariser Literaturbetrieb, sondern spielt zugleich auf die Umbrüche in der Kinolandschaft an. Dabei diskutieren alle Beteiligten in hinreißenden Dialogen über Dichtung und Wahrheit sowie über den kulturellen und digitalen Wandel – was für ein Spaß!
Olivier Assayas: "Ich wollte einen Film machen, der Teil der momentanen Konversation in der Gesellschaft ist, und bei dem auch der Zuschauer in einem gewissen Sinn Teil dieses Austauschs ist.“ [...] Dieser Film erzählt davon, wie wir uns an Wandel anpassen, ganz generell. Die Welt hat sich immer verändert, aber in unserer Gegenwart ist der Motor des Wandels die digitale Revolution. Und egal ob wir uns daran anpassen oder dagegen aufbegehren – wir müssen uns auf jeden Fall dazu verhalten.“ (In: „Das Beziehungsleben der Büchermenschen“, auf: orf.at)