"You have nothing - Du hast nichts." So prangt es in großen Leuchtbuchstaben auf der Museumswand, vor der Christian Nielsen (Claes Bang) von der US-Kunstjournalistin Anne (Elisabeth Moss) interviewt wird.
Dabei hat der selbstzentrierte Chefkurator des Stockholmer X-Royal-Museums aus seiner Sicht alles: gutes Aussehen, kompetentes Auftreten und eine neue, aufsehenerregende Ausstellung - "The Square", eine Art interaktive, vier mal vier Meter große Installation, die „als Schutzzone für Vertrauen und Fürsorge“ dienen soll, in dem „jeder die gleichen Rechte und Pflichten hat“.
Lebemann Christian ist bester Dinge, da wird er Opfer eines gar nicht fürsorglichen Übergriffs: Trickdiebe stehlen dem Kunst-Experten auf offener Straße Portemonnaie, Handy und Manschettenknöpfe. Eigentlich hat Christian mit Kunst-Superstar Julian (Dominic West) sowie seiner Affäre mit Anne alle Hände voll zu tun, doch um seine Wertsachen zurückzubekommen, schmiedet er einen perfiden Plan. Wie die schief laufende PR-Aktion für „The Square“ befindet sich dabei auch Christian auf dem falschen Dampfer – und rauscht mit Volldampf in die Bredouille.
In „The Square“ nimmt Ruben Östlund den Kunstbetrieb mit seinen skurrilen Auswüchsen und Widersprüchlichkeiten aufs Korn. Wobei die im Film vorgestellte Quadrat-Installation tatsächlich existiert: Sie wurde im Vorfeld des Films von Östlund und seinem Produzenten Kalle Boman entwickelt und befindet sich als permanente Installation in der schwedischen Stadt Värnamo.
Der Film schreibt sich somit selbst in die Verwertung von Kunst ein und nimmt sich die zynischen Medien zur Brust, die jede Banalität zum Weltereignis hochjazzen. Dabei tauchen zwei berühmte Gesichter aus dem gesellschaftskritischen US-Serien-Kosmos auf: Elisabeth Moss („The Handmaid's Tale“) und Dominic West („The Wire“). Nicht zuletzt dank seiner renommierten Stars wird Östlunds Kunst-Satire zur Reflexion über Macht und Machtmissbrauch, Manipulation, Unsicherheit, Mitmenschlichkeit... und ihre Abwesenheit.
"The Square" reiht sich nahtlos ins Werk des schwedischen Regisseurs ein, der für seinen messerscharfen Blick in menschliche Abgründe bekannt ist: In „Höhere Gewalt“ wird feinsinnig die Zerrüttung einer Familie nachgezeichnet, in der Sozialsatire „Triangle of Sadness“ entwickelt Östlund eine piekfeine Kreuzfahrt zur Sturm-Horrorfahrt mit Schiffsbruch. Für seine bissigen, sozialen Bestandsaufnahmen wurde Östlund mit Preisen überschüttet, u.a. mit jeweils einer Goldenen Palme für „The Square“ und „Triangle of Sadness“.
„[M]it 'The Square' nimmt sich Östlund heraus, einfach mal alles zu verhandeln: den verblasenen Kunstbetrieb, soziale Ungleichheit, die Grenzen von Wohltätigkeit und Mitgefühl. Wie schon in seinem Durchbruchsfilm "Höhere Gewalt" nimmt sich Östlund einen Fatzke zur Hauptfigur. Christian hat ein teures Auto, tolle Anzüge und eloquentes Kuratoren-Sprech parat, aber nie Kleingeld zur Hand, wenn ein Bettler ihn darum bittet.
Dass man sich für einen Trottel wie Christian dennoch über fast zweieinhalb Stunden interessiert, ist einer der vielen Erzähl-Stunts, die Östlund gelingen. Er kratzt gehörig an Christians schmucker Fassade, und doch kann man sich im nächsten Moment schon wieder mit ihm identifizieren, wenn ihm die Ereignisse, die alle irgendwie mit der Eröffnung eines Kunsthappening namens 'The Square' in Christians Museum zu tun haben, immer heftiger zusetzen. [...]
Welche Szenen aufeinanderfolgen und welche Art von Humor Östlund bedient, ist unabsehbar - was den unverschämten Unterhaltungswert seines Films ausmacht...“ (Hannah Pilarczyk, auf: spiegel.de)
„Klug und zum Schreien komisch" (The New York TImes Magazine)
"You have nothing - Du hast nichts." So prangt es in großen Leuchtbuchstaben auf der Museumswand, vor der Christian Nielsen (Claes Bang) von der US-Kunstjournalistin Anne (Elisabeth Moss) interviewt wird.
Dabei hat der selbstzentrierte Chefkurator des Stockholmer X-Royal-Museums aus seiner Sicht alles: gutes Aussehen, kompetentes Auftreten und eine neue, aufsehenerregende Ausstellung - "The Square", eine Art interaktive, vier mal vier Meter große Installation, die „als Schutzzone für Vertrauen und Fürsorge“ dienen soll, in dem „jeder die gleichen Rechte und Pflichten hat“.
Lebemann Christian ist bester Dinge, da wird er Opfer eines gar nicht fürsorglichen Übergriffs: Trickdiebe stehlen dem Kunst-Experten auf offener Straße Portemonnaie, Handy und Manschettenknöpfe. Eigentlich hat Christian mit Kunst-Superstar Julian (Dominic West) sowie seiner Affäre mit Anne alle Hände voll zu tun, doch um seine Wertsachen zurückzubekommen, schmiedet er einen perfiden Plan. Wie die schief laufende PR-Aktion für „The Square“ befindet sich dabei auch Christian auf dem falschen Dampfer – und rauscht mit Volldampf in die Bredouille.
In „The Square“ nimmt Ruben Östlund den Kunstbetrieb mit seinen skurrilen Auswüchsen und Widersprüchlichkeiten aufs Korn. Wobei die im Film vorgestellte Quadrat-Installation tatsächlich existiert: Sie wurde im Vorfeld des Films von Östlund und seinem Produzenten Kalle Boman entwickelt und befindet sich als permanente Installation in der schwedischen Stadt Värnamo.
Der Film schreibt sich somit selbst in die Verwertung von Kunst ein und nimmt sich die zynischen Medien zur Brust, die jede Banalität zum Weltereignis hochjazzen. Dabei tauchen zwei berühmte Gesichter aus dem gesellschaftskritischen US-Serien-Kosmos auf: Elisabeth Moss („The Handmaid's Tale“) und Dominic West („The Wire“). Nicht zuletzt dank seiner renommierten Stars wird Östlunds Kunst-Satire zur Reflexion über Macht und Machtmissbrauch, Manipulation, Unsicherheit, Mitmenschlichkeit... und ihre Abwesenheit.
"The Square" reiht sich nahtlos ins Werk des schwedischen Regisseurs ein, der für seinen messerscharfen Blick in menschliche Abgründe bekannt ist: In „Höhere Gewalt“ wird feinsinnig die Zerrüttung einer Familie nachgezeichnet, in der Sozialsatire „Triangle of Sadness“ entwickelt Östlund eine piekfeine Kreuzfahrt zur Sturm-Horrorfahrt mit Schiffsbruch. Für seine bissigen, sozialen Bestandsaufnahmen wurde Östlund mit Preisen überschüttet, u.a. mit jeweils einer Goldenen Palme für „The Square“ und „Triangle of Sadness“.
„[M]it 'The Square' nimmt sich Östlund heraus, einfach mal alles zu verhandeln: den verblasenen Kunstbetrieb, soziale Ungleichheit, die Grenzen von Wohltätigkeit und Mitgefühl. Wie schon in seinem Durchbruchsfilm "Höhere Gewalt" nimmt sich Östlund einen Fatzke zur Hauptfigur. Christian hat ein teures Auto, tolle Anzüge und eloquentes Kuratoren-Sprech parat, aber nie Kleingeld zur Hand, wenn ein Bettler ihn darum bittet.
Dass man sich für einen Trottel wie Christian dennoch über fast zweieinhalb Stunden interessiert, ist einer der vielen Erzähl-Stunts, die Östlund gelingen. Er kratzt gehörig an Christians schmucker Fassade, und doch kann man sich im nächsten Moment schon wieder mit ihm identifizieren, wenn ihm die Ereignisse, die alle irgendwie mit der Eröffnung eines Kunsthappening namens 'The Square' in Christians Museum zu tun haben, immer heftiger zusetzen. [...]
Welche Szenen aufeinanderfolgen und welche Art von Humor Östlund bedient, ist unabsehbar - was den unverschämten Unterhaltungswert seines Films ausmacht...“ (Hannah Pilarczyk, auf: spiegel.de)
„Klug und zum Schreien komisch" (The New York TImes Magazine)