Bonn, 1948: Die Gleichberechtigung von Mann und Frau steckt noch in den Kinderschuhen. Die Bundesrepublik Deutschland ist noch nicht einmal geboren, da schwingt sich eine Juristin und SPD-Abgeordnete dazu auf, im gerade entstehenden Grundgesetz einen heute selbstverständlichen Satz zu verankern: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt.“
Elisabeth Selbert (1896-1986) hieß die Frau, die 70 Jahre vor der #MeToo-Bewegung zu einer der Vorreiterinnen im Kampf um Gleichberechtigung wurde und deren Verve und Beharrlichkeit Iris Berben trefflich zu verkörpern weiß – gegen die Macho-Bastion im Parlament und gegen die weibliche Skepsis in den eigenen Reihen. Nur langsam schält sich Selberts Umfeld aus dem Kokon eines jahrhundertelang eingetrichterten und im Nationalsozialismus zementierten Rollenverständnisses heraus. So schlägt sich auch ihre Sekretärin Irma (Anna Maria Mühe) erst nach einer enttäuschenden Affäre mit einem verheirateten Abgeordneten auf ihre Seite. Ideell unterstützt wird die Politikerin von ihrem daheim in Kassel gebliebenen Ehemann Adam Selbert, der sich von den Schrecken seiner KZ-„Schutzhaft“ erholt.
Erica von Moellers Geschichtsdrama schlägt den Bogen in die Vergangenheit und zeichnet dabei die tiefgreifenden Umwälzungen der deutschen Nachkriegsjahre nach. Spürbar ragen die Fühler der NS-Zeit immer noch in die Köpfe und Strukturen des politischen Establishments. Aufreibende Debatten, weibliche Solidarität und männliche Verbündete waren von Nöten, bis die Gleichberechtigung im trocken klingenden Artikel 3, Absatz 2 des neuen Grundgesetzes seinen Platz fand.
Verpackt ist die Geschichte in ein ebenso spannendes wie faktenreiches, die Biederkeit der Prä-Adenauer-Ära atmendes Porträt einer Ausnahmepolitikerin, die als eine der vier „Mütter des Grundgesetzes“ gilt und die beweist, dass es sich zu kämpfen lohnt – egal, wie groß der Widerstand auch erscheinen mag.
Bonn, 1948: Die Gleichberechtigung von Mann und Frau steckt noch in den Kinderschuhen. Die Bundesrepublik Deutschland ist noch nicht einmal geboren, da schwingt sich eine Juristin und SPD-Abgeordnete dazu auf, im gerade entstehenden Grundgesetz einen heute selbstverständlichen Satz zu verankern: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt.“
Elisabeth Selbert (1896-1986) hieß die Frau, die 70 Jahre vor der #MeToo-Bewegung zu einer der Vorreiterinnen im Kampf um Gleichberechtigung wurde und deren Verve und Beharrlichkeit Iris Berben trefflich zu verkörpern weiß – gegen die Macho-Bastion im Parlament und gegen die weibliche Skepsis in den eigenen Reihen. Nur langsam schält sich Selberts Umfeld aus dem Kokon eines jahrhundertelang eingetrichterten und im Nationalsozialismus zementierten Rollenverständnisses heraus. So schlägt sich auch ihre Sekretärin Irma (Anna Maria Mühe) erst nach einer enttäuschenden Affäre mit einem verheirateten Abgeordneten auf ihre Seite. Ideell unterstützt wird die Politikerin von ihrem daheim in Kassel gebliebenen Ehemann Adam Selbert, der sich von den Schrecken seiner KZ-„Schutzhaft“ erholt.
Erica von Moellers Geschichtsdrama schlägt den Bogen in die Vergangenheit und zeichnet dabei die tiefgreifenden Umwälzungen der deutschen Nachkriegsjahre nach. Spürbar ragen die Fühler der NS-Zeit immer noch in die Köpfe und Strukturen des politischen Establishments. Aufreibende Debatten, weibliche Solidarität und männliche Verbündete waren von Nöten, bis die Gleichberechtigung im trocken klingenden Artikel 3, Absatz 2 des neuen Grundgesetzes seinen Platz fand.
Verpackt ist die Geschichte in ein ebenso spannendes wie faktenreiches, die Biederkeit der Prä-Adenauer-Ära atmendes Porträt einer Ausnahmepolitikerin, die als eine der vier „Mütter des Grundgesetzes“ gilt und die beweist, dass es sich zu kämpfen lohnt – egal, wie groß der Widerstand auch erscheinen mag.