Erinnerst du dich noch daran, wie wir vor langer Zeit unsere Gedanken trainiert haben? Meistens gingen wir von einem Traum aus…. Wir fragten uns, wie in völliger Dunkelheit Farben von solcher Intensität in uns entstehen konnten. Mit leiser, leiser Stimme, die große Dinge sagt, überraschend, tief und präzise. Bild und Worte. Wie ein schlechter Traum, geschrieben in einer stürmischen Nacht. Unter westlichen Augen. Die verlorenen Paradiese. Der Krieg ist da.
Jean-Luc Godard setzt mit seinem letzten Film sein sich alle Freiheiten nehmendes Spätwerk fort. Ein rauschhafter Gedankenfluss, eine assoziative Collage in fünf Kapiteln. Die Sehnsucht nach Freiheit. Die Abgründe der Menschheit. Die Schönheit des Kinos. Zeit und Geschichte, gedehnt und verdichtet.
***
Aus einem Interview mit Godard (abgedruckt im Presseheft):
Was Sie dagegen mit dem Ton machen, muss man hören, das ist ein bisschen
wie Musik.
J-L.G.: Ja, stimmt, das ist so wie Musik. Es stört die Leute nicht, wenn sie bei einer
Oper nicht alles verstehen. Man versteht bei Opern im Allgemeinen nicht, was die
Leute da singen, aber im Kino, da muss man folgen können. Na gut, es muss
reichen, um zu verstehen, dass es da einen Mann gibt, der eine Frau trifft und was
auch immer, aber das ist dann wieder langweilig.
Was Synchronfassungen betrifft, so glaube ich, dass es fast unmöglich ist,
wirklich gute zu machen. Oder man muss sie eben selbst machen.
J-L.G.: Ja, aber das ist nicht wirklich spannend, weil beim Synchronisieren der
Klang all der unterschiedlichen Sprachen … Das ist so, als ob man einen Film
synchronisieren würde, in dem es nur Musik gibt und jedes Mal, wenn man ein
Klavier hört, würde man es mit einer Geige synchronisieren. [Er lacht.]
Eine Sackgasse also.
J-L.G.: Ja, aber diese Sackgasse demonstriert etwas … Und wenn das die Leute
dazu bringt, andere Sprachen lernen zu wollen, dann ist das doch wunderbar.
Genauso sehen wir das auch.
J-L.G.: Übersetzungen sind zu einem gewissen Grad nützlich. All die Bücher, die
ich gelesen habe … Wenn ich Dostojewskis Der Idiot gelesen habe, dann auf
Französisch, aber ich weiß, dass mir dabei vieles entgangen ist. Aber er ist so
talentiert, dass man trotz der Übersetzung gefesselt ist.
Erinnerst du dich noch daran, wie wir vor langer Zeit unsere Gedanken trainiert haben? Meistens gingen wir von einem Traum aus…. Wir fragten uns, wie in völliger Dunkelheit Farben von solcher Intensität in uns entstehen konnten. Mit leiser, leiser Stimme, die große Dinge sagt, überraschend, tief und präzise. Bild und Worte. Wie ein schlechter Traum, geschrieben in einer stürmischen Nacht. Unter westlichen Augen. Die verlorenen Paradiese. Der Krieg ist da.
Jean-Luc Godard setzt mit seinem letzten Film sein sich alle Freiheiten nehmendes Spätwerk fort. Ein rauschhafter Gedankenfluss, eine assoziative Collage in fünf Kapiteln. Die Sehnsucht nach Freiheit. Die Abgründe der Menschheit. Die Schönheit des Kinos. Zeit und Geschichte, gedehnt und verdichtet.
***
Aus einem Interview mit Godard (abgedruckt im Presseheft):
Was Sie dagegen mit dem Ton machen, muss man hören, das ist ein bisschen
wie Musik.
J-L.G.: Ja, stimmt, das ist so wie Musik. Es stört die Leute nicht, wenn sie bei einer
Oper nicht alles verstehen. Man versteht bei Opern im Allgemeinen nicht, was die
Leute da singen, aber im Kino, da muss man folgen können. Na gut, es muss
reichen, um zu verstehen, dass es da einen Mann gibt, der eine Frau trifft und was
auch immer, aber das ist dann wieder langweilig.
Was Synchronfassungen betrifft, so glaube ich, dass es fast unmöglich ist,
wirklich gute zu machen. Oder man muss sie eben selbst machen.
J-L.G.: Ja, aber das ist nicht wirklich spannend, weil beim Synchronisieren der
Klang all der unterschiedlichen Sprachen … Das ist so, als ob man einen Film
synchronisieren würde, in dem es nur Musik gibt und jedes Mal, wenn man ein
Klavier hört, würde man es mit einer Geige synchronisieren. [Er lacht.]
Eine Sackgasse also.
J-L.G.: Ja, aber diese Sackgasse demonstriert etwas … Und wenn das die Leute
dazu bringt, andere Sprachen lernen zu wollen, dann ist das doch wunderbar.
Genauso sehen wir das auch.
J-L.G.: Übersetzungen sind zu einem gewissen Grad nützlich. All die Bücher, die
ich gelesen habe … Wenn ich Dostojewskis Der Idiot gelesen habe, dann auf
Französisch, aber ich weiß, dass mir dabei vieles entgangen ist. Aber er ist so
talentiert, dass man trotz der Übersetzung gefesselt ist.