Auf der Polizeistation zu später Stunde: Hauptkommissar Buron befindet sich mitten in einem Verhör mit Fugain, den er eines Mordes verdächtigt. Während Buron die Befragung unbedingt zu Ende führen möchte, zeigt sich Fugain wenig amüsiert – er ist hungrig und hat keine Lust, die Nacht im Polizeirevier zu verbringen. Doch der Kommissar lässt nicht locker und fordert von Fugain eine Erklärung, wieso dieser in der Tatnacht ganze sieben Mal seine Wohnung verlassen hat. Als Buron kurz das Büro verlässt, bittet er seinen tollpatschigen Kollegen Philippe, ein Auge auf den Verdächtigen zu werfen – doch dann überschlagen sich die Ereignisse.
Dass DIE WACHE trotz nur weniger Szenenwechsel beste Unterhaltung bietet, ist vor allem dem brillanten Tête-à-Tête zwischen Kommissar Buron und Fugain geschuldet. Während Benoît Poelvoorde den hemdsärmeligen Ermittler mit fragwürdigen Methoden gibt, mimt Gregoire Ludig den entgeisterten Tatverdächtigen, der dem Kommissar eine abstruse Story nach der anderen auftischt. Immer wieder werden zudem herrlich absurde Szenen eingestreut: Highlights sind zum Beispiel, als Buron sich eine Zigarette anzündet und der Rauch aus einem Loch in seiner Brust steigt, oder als Fugain eine Auster mitsamt der Schale isst.
DIE ZEIT: „Die Wache“ lebt, wie immer bei Dupieux, auch vom Style und von der Ausstattung des Films. Die strahlt die Erotik von Aktenschränken aus, von einsamen Kleiderständern und Schreibtischleuchten in Eisgrau. In dieser Kulisse sitzen die zwei Kontrahenten nachts vor einer Schreibmaschine und spielen sich gereizte Höflichkeiten zu wie bei einem Tennismatch. (…) was ihren Symbolgehalt angeht, sind Dupieuxs Werke ungemein offen. Man darf auch sagen: angenehm leer. „Die Wache“ einfach als herrlichen Blödsinn gelten zu lassen, ist absolut in Ordnung. Im Zweifelsfall ist der Verstand nur der Faktor, der alles kaputt macht. Das hat Dupieux selbst mittlerweile oft genug betont. Trotzdem funktioniert seine Strategie, zu viel Sinnkonstruktion mit Absurdität zu unterlaufen, wie ein vielfältiger und wahnsinnig unterhaltsamer Augenöffner. „Die Wache“ ist auch eine Form von Metakino. Nichts gilt. Alles wird möglich.
Auf der Polizeistation zu später Stunde: Hauptkommissar Buron befindet sich mitten in einem Verhör mit Fugain, den er eines Mordes verdächtigt. Während Buron die Befragung unbedingt zu Ende führen möchte, zeigt sich Fugain wenig amüsiert – er ist hungrig und hat keine Lust, die Nacht im Polizeirevier zu verbringen. Doch der Kommissar lässt nicht locker und fordert von Fugain eine Erklärung, wieso dieser in der Tatnacht ganze sieben Mal seine Wohnung verlassen hat. Als Buron kurz das Büro verlässt, bittet er seinen tollpatschigen Kollegen Philippe, ein Auge auf den Verdächtigen zu werfen – doch dann überschlagen sich die Ereignisse.
Dass DIE WACHE trotz nur weniger Szenenwechsel beste Unterhaltung bietet, ist vor allem dem brillanten Tête-à-Tête zwischen Kommissar Buron und Fugain geschuldet. Während Benoît Poelvoorde den hemdsärmeligen Ermittler mit fragwürdigen Methoden gibt, mimt Gregoire Ludig den entgeisterten Tatverdächtigen, der dem Kommissar eine abstruse Story nach der anderen auftischt. Immer wieder werden zudem herrlich absurde Szenen eingestreut: Highlights sind zum Beispiel, als Buron sich eine Zigarette anzündet und der Rauch aus einem Loch in seiner Brust steigt, oder als Fugain eine Auster mitsamt der Schale isst.
DIE ZEIT: „Die Wache“ lebt, wie immer bei Dupieux, auch vom Style und von der Ausstattung des Films. Die strahlt die Erotik von Aktenschränken aus, von einsamen Kleiderständern und Schreibtischleuchten in Eisgrau. In dieser Kulisse sitzen die zwei Kontrahenten nachts vor einer Schreibmaschine und spielen sich gereizte Höflichkeiten zu wie bei einem Tennismatch. (…) was ihren Symbolgehalt angeht, sind Dupieuxs Werke ungemein offen. Man darf auch sagen: angenehm leer. „Die Wache“ einfach als herrlichen Blödsinn gelten zu lassen, ist absolut in Ordnung. Im Zweifelsfall ist der Verstand nur der Faktor, der alles kaputt macht. Das hat Dupieux selbst mittlerweile oft genug betont. Trotzdem funktioniert seine Strategie, zu viel Sinnkonstruktion mit Absurdität zu unterlaufen, wie ein vielfältiger und wahnsinnig unterhaltsamer Augenöffner. „Die Wache“ ist auch eine Form von Metakino. Nichts gilt. Alles wird möglich.