Los Angeles. Obwohl die Miete für sein Apartment überfällig ist, hegt der nicht mehr ganz junge Hipster Sam keinerlei Ambitionen, einen Job zu finden. Lieber hängt er auf seinem Balkon herum, liest Comics und beobachtet die Nachbarinnen durchs Fernglas. Als ihn die umwerfend schöne Sarah eines Abends zu sich einlädt, kann er sein Glück kaum fassen.
Die beiden verbringen einen Abend miteinander, doch am nächsten Morgen ist sie verschwunden. Der verschwörungstheorieaffine Sam macht sich auf die Suche. Er glaubt, dass die Mächtigen der Stadt über ein Wissen verfügen, das sie dem großen Rest vorenthalten. Überall erkennt er Strukturen, findet Botschaften und Muster in den rückwärts abgespielten Songs der Band Jesus and the Brides of Dracula, auf Schachbrettern, in einer alten Cornflakes-Packung, einem alten Videospielmagazin. Auf seinen Wegen streift Sam durch ein latent surreal wirkendes Los Angeles und sammelt unermüdlich Hinweise.
***
Nachdem er mit mit seinem Film "It Follows" (2014) das Horror-Genre aufwirbelte, trotzt David Robert Mitchell abermals allen Konventionen und schickt den großartig agierenden Andrew Garfield in ein irrwitziges Abenteuer durch die Stadt der Engel. Ein nonchalanter Mystery-Thriller. lässig, stylisch und randvoll mit filmischen Anspielungen.
"So hockt Sam (lies: Film-noir-Detektivlegende Sam Spade) auf seinem Balkon und beobachtet die Nachbarn gegenüber wie einst Jeff Jefferies in Hitchcocks 'Das Fenster zum Hof'. Seine Mutter ruft an und empfiehlt ihrem Sohn den Stummfilm 'Das Glück in der Mansarde' mit Janet Gaynor, erschienen 1927. Und wenn Sarah dem überwiegend lethargischen Möchtegern-Detektiv in einem seiner Angstlustträume zuwinkt, dann in einer Nachstellung des ikonischen Swimmingpool-Moments mit Marilyn Monroe aus ihrem nicht fertiggestellten letzten Film 'Something's Got to Give'. (...)
Immer wieder geht es um die Phantasmen, die das klassische Hollywood-Kino hinterlassen hat. Immer wieder geht es darum, dass diese Bilder ihre Versprechen nicht einlösen und stattdessen dazu beitragen, die Menschen zu verdinglichen. Es geht um Pop als Lüge." (Benjamin Moldenhauer, auf: SPIEGEL Kultur)
Los Angeles. Obwohl die Miete für sein Apartment überfällig ist, hegt der nicht mehr ganz junge Hipster Sam keinerlei Ambitionen, einen Job zu finden. Lieber hängt er auf seinem Balkon herum, liest Comics und beobachtet die Nachbarinnen durchs Fernglas. Als ihn die umwerfend schöne Sarah eines Abends zu sich einlädt, kann er sein Glück kaum fassen.
Die beiden verbringen einen Abend miteinander, doch am nächsten Morgen ist sie verschwunden. Der verschwörungstheorieaffine Sam macht sich auf die Suche. Er glaubt, dass die Mächtigen der Stadt über ein Wissen verfügen, das sie dem großen Rest vorenthalten. Überall erkennt er Strukturen, findet Botschaften und Muster in den rückwärts abgespielten Songs der Band Jesus and the Brides of Dracula, auf Schachbrettern, in einer alten Cornflakes-Packung, einem alten Videospielmagazin. Auf seinen Wegen streift Sam durch ein latent surreal wirkendes Los Angeles und sammelt unermüdlich Hinweise.
***
Nachdem er mit mit seinem Film "It Follows" (2014) das Horror-Genre aufwirbelte, trotzt David Robert Mitchell abermals allen Konventionen und schickt den großartig agierenden Andrew Garfield in ein irrwitziges Abenteuer durch die Stadt der Engel. Ein nonchalanter Mystery-Thriller. lässig, stylisch und randvoll mit filmischen Anspielungen.
"So hockt Sam (lies: Film-noir-Detektivlegende Sam Spade) auf seinem Balkon und beobachtet die Nachbarn gegenüber wie einst Jeff Jefferies in Hitchcocks 'Das Fenster zum Hof'. Seine Mutter ruft an und empfiehlt ihrem Sohn den Stummfilm 'Das Glück in der Mansarde' mit Janet Gaynor, erschienen 1927. Und wenn Sarah dem überwiegend lethargischen Möchtegern-Detektiv in einem seiner Angstlustträume zuwinkt, dann in einer Nachstellung des ikonischen Swimmingpool-Moments mit Marilyn Monroe aus ihrem nicht fertiggestellten letzten Film 'Something's Got to Give'. (...)
Immer wieder geht es um die Phantasmen, die das klassische Hollywood-Kino hinterlassen hat. Immer wieder geht es darum, dass diese Bilder ihre Versprechen nicht einlösen und stattdessen dazu beitragen, die Menschen zu verdinglichen. Es geht um Pop als Lüge." (Benjamin Moldenhauer, auf: SPIEGEL Kultur)