Western, grenzenlos anders

Grenzen, Daseinszustände, Träume von unendlicher Weite: Das legendäre amerikanische Genre, neu, anders oder quer gedacht

"Western sind Filme über Konflikte an der Grenze Amerikas." So definierte einst der Filmkritiker und Filmhistoriker Joe Hembus (1933-1985) in seinem legendären "Western-Lexikon" das ureigenste aller amerikanischen Filmgenres, das bereits am 1.12.1903 mit "Der große Eisenbahnraub" das Kino eroberte. Woraufhin Hembus umgehend präzisierte: "Die Staatsgrenze ist nicht gemeint. Vielmehr 'the frontier', die Grenze als der Raum, in dem Amerika sich schafft und wiedererschafft. Diese Grenze ist nicht nur ein geografischer Raum, und sie gehört keiner bestimmten Zeit an." In diesem Sinne beinhaltet unsere Western-Kollektion Filme, die keine berühmten Klassiker dieses Genres sind. Eher sind es Filme, die den Western stilistisch und thematisch aufgreifen, seine Bilder und Erzählweisen modifizieren, neu, anders oder quer denken. Und mitunter das Genre in die Moderne verlagern: Filme, die sich dann durchaus als politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher, ebenso aber als künstlerischer Entwicklungszustand lesen lassen.
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