Filmarbeiterinnen

Hommage in 20 Filmen: Frauen arbeiten in allen Bereichen der Filmherstellung

„Kunst ist schön, macht aber Arbeit“, sagte Karl Valentin in Max Ophüls' Komödie „Die verkaufte Braut“ (1932). Spielerisch verweist dies auf das Wesen des Mediums Film, das von Beginn an ein Hybrid war: Film ist Kunst, aber eben auch Arbeit! Nur zu oft werden die Begriffe gegeneinander ausgespielt: Mal ist Film Kulturgut, mal lukrative Ware, und die wird unterschiedlich gut oder schlecht bezahlt. Dramatisch wird es, wenn man die Filmberufe in ihre feminine Form setzt: Filmkünstlerinnen und Filmarbeiterinnen kämpfen immer noch um Anerkennung und gerechte Entlohnung. Der Begriff „Filmarbeiterin“ findet sich auch im Namen des Verbands der Filmarbeiterinnen, der 1979 u.a. von Claudia von Alemann, Ulrike Ottinger, Helke Sander, Ulla Stöckl und Margarete von Trotta gegründet wurde. Zehn Jahre später erhob der Verband Verfassungsklage für eine geschlechterparitätische Besetzung der Filmfördergremien, was nur eine von vielen Initiativen war, um eine geschlechtergerechtere Verteilung und Sichtbarkeit von Frauen im Filmbereich herzustellen. Manche feministische Idee zeigte seitdem durchaus Wirkung, und auch hierzulande machten Filmemacherinnen schon vor dem Aufbruch der Neuen Frauenbewegung ihre eigene Realität zum Ausgangspunkt für ihrer Filme. Doch bei allen Veränderungen und Erfolgen gilt: Die (Film-)Verhältnisse, sie sind (immer noch) nicht so! So rücken auch zum Internationalen Frauentag, der weltweit am 8. März begangen wird, die brüchigen Arbeitsverhältnisse weiblicher Filmschaffender in den Blickpunkt. Ebenso rückt der Equal Pay Day in den Fokus: Er markiert symbolisch jenen Tag, bis zu dem Frauen umsonst arbeiten, während Männer bereits bezahlt werden. Das genaue Datum variiert jedes Jahr, in Deutschland fällt er 2023 auf den 7. März.. Unsere Kollektion stellt, stellenvertretend für viele, 20 Filmarbeiterinnen vor, die in verschiedenen Bereichen der Filmherstellung Großartiges leisten. Gleich, ob bei Schauspiel, Regie, Drehbuch, Kamera, Komposition oder Schnitt: In allen Bereichen verdienen Filmarbeiterinnen angemessenen Verdienst für ihre Verdienste. Die Filme der Kollektion: Alles was kommt: Mia Hansen-Løve, Regie Annas Sommer: Jeanine Meerapfel, Regie, Drehbuch Brownian Movement: Sandra Hüller, Schauspiel Der lange Sommer der Theorie: Irene von Alberti, Regie, Drehbuch Die Fremde: Judith Kaufmann, Kamera Die geheimnisvolle Minusch: Tamara Bos, Drehbuch, Autorin Die Gewählten: Mechtild Barth, Schnitt Die Manns: Barbara Baum, Kostümbild Eine Couch in New York: Chantal Akermann, Regie, Drehbuch Lebwohl, meine Königin: Noémie Lvovsky, Schauspiel, Regie, Drehbuch Marceline. Eine Frau. Ein Jahrhundert. Cordelia Dvorak, Regie, Drehbuch, Kostümbild, Produktion Marseille: Angela Schanelec, Regie, Drehbuch, Schauspiel Ostkreuz: Sophie Maintigneux, Kamera Paris Calligrammes: Ulrike Ottinger, Regie, Drehbuch, Kamera Pünktchen und Anton: Caroline Link, Regie Ruina: Gesa Marten, Drehbuch Urmila für die Freiheit: Susan Gluth, Regie, Drehbuch, Produktion Vergiss mein ich: Maria Schrader, Regie, Schauspiel Waldheims Walzer: Ruth Beckermann, Regie, Drehbuch, Produktion Wer wenn nicht wir: Annette Focks, Komposition
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